Lucia di Lammermoor
G. Donizetti
Eine blutrünstige, von Rache geprägte Familienfehde als düstere Handlung steht in Gaetano Donizettis (1797-1848) dreiaktiger Belcanto-Oper „Lucia di Lammermoor“ anspruchsvollen Koloraturarien voll zerbrechlicher Schönheit gegenüber. Die berühmteste Arie und zugleich Höhepunkt des Werkes ist die sogenannte „Wahnsinnsarie“ Il dolce suono: Hier fantasiert Lucia, die kurz zuvor ihren frisch angetrauten Ehemann erstochen hat, um sich so aus der vom Bruder arglistig arrangierten Ehe zu befreien, um sich in Gedanken ihrer wahren Liebe Edgardo – dem Erzrivalen der Familie – hingeben zu können.
Donizetti komponierte „Lucia di Lammermoor“ 1835 in nur wenigen Wochen. Als Vorlage der am Teatro San Carlo in Neapel uraufgeführten Oper diente dem italienischen Komponisten das Libretto Salvadore Cammaranos nach dem Roman „The Bride of Lammermoor“ von Walter Scott.
Die Opernpremiere war ein voller Erfolg und sollte vier Jahre später auch in einer französischen Fassung in Paris Premiere feiern. Lucia di Lammermoor zählt bis heute zu Donizettis populärsten Bühnenwerken, in der Rolle der Lucia brillierten in jüngerer Zeit unter anderem Diana Damrau, Anna Netrebko, Pretty Yende und Lisette Oropesa.
Lucia di Lammermoor♪, G. Donizetti
, am 24.
David Reiland - Katharina Thalbach
Olga Jelinkova, Arthur Espiritu, Franz Xaver Schlecht, Sejong Chang
Opernhaus
La Bohème
G. Puccini
Als Giacomo Puccini 1893 Henri Murgers Werk Les scènes de la vie de bohème las, war er sofort von der Frische, Jugend, Leidenschaft, Fröhlichkeit und Liebe mit all ihren Freuden und Leiden angetan. Puccini (1858-1924) erkannte sogleich den idealen Stoff, den die Lektüre für eine Oper bot. Das Libretto verfassten Giuseppe Giacosa und Luigi Illica, die bereits für Manon Lescaut mit dem Komponisten erfolgreich zusammengearbeitet hatten.
Puccini arbeitete in seiner Bohème die Tiefe der Charaktere detailliert aus: Wichtige Momente wurden akribisch verfasst und Text und Musik bilden eine unvergleichliche Einheit. Puccini stimmte die Themen komplett auf das Geschehen ab, in welchem lyrisch-sentimentale mit humorvollen, lebendigen Partien vortrefflich kontrastieren. Da er es auf geniale Weise verstand, genau für die menschliche Stimme zu schreiben, wurden seine Opern, allen voran „La Bohème“, wegen ihrer unvergleichlich schönen Melodien zum großen Erfolg. Berühmte Arien wie „Che gelida manina” oder „Sì. Mi chiamano Mimì” finden sich aufgrund der Intensität der transportierten Gefühle auch auf Opern-Samplern oder sind fester Bestandteil bei konzertanten Opernabenden.
Das bühnenwirksame, 1896 in Turin uraufgeführte Stück mit seinen impressionistischen Zügen um den Dichter Rodolfo und seine geliebte Mimì, die Armut und Elend in ihrer Pariser Mansarde nicht entrinnen können, treibt dem Publikum auch heute noch Tränen der Rührung in die Augen. Puccinis Meisterwerk gehört sicherlich zu den originellsten und zauberhaftesten Opern, die je geschrieben wurden.
La Bohème♪, G. Puccini
, am 25., 17.00 Uhr
Christoph Gedschold - Peter Konwitschny
Olena Tokar, Samantha Gaul, Matthias Stier, Jonathan Michie
Opernhaus