La Fille du régiment
G. Donizetti
Tirol, 1815. Die junge Marie wurde als Findelkind von einem französischen Regiment aufgezogen und zieht nun als Marketenderin mit diesem umher. Sie liebt Tonio, einen Tiroler Burschen, der jedoch laut Regiment als vermeintlicher Spion keine akzeptable Partie ist. Als die ortsansässige Marquise von Berkenfield zufällig vom Regimentsführer Sulpice erfährt, dass es sich bei Marie um ihre verloren geglaubte Nichte handelt, nimmt sie Marie sofort unter ihre Fittiche, um bei ihr für Anstand und eine standgerechte Vermählung zu sorgen. Doch auch ein Jahr später singt Marie noch immer lieber Regimentslieder und liebt Tonio. Dieser ist unterdessen zum stattlichen Offizier aufgestiegen und möchte nach wie vor: Marie. Sein Vorsprechen bei der Marquise jedoch ist vergebens.
Als Tonio erfährt, dass Marie nicht der Marquises Nichte sein kann, stellt er diese zu Rede. Die Marquise muss gegenüber Sulpice zugeben, dass Marie ihre uneheliche Tochter ist. Das Regiment verhindert eine standesgemäße Hochzeit, Maries Vergangenheit wird offenbart und mit Zustimmung der Marquise darf Marie ihren geliebten Tonio heiraten.
Volkstümlich, romantisch, tänzerisch und melodisch geht es zu in Gaetano Donizettis (1797-1848) Opéra Comique aus dem Jahr 1840. Das in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts recht einfache, aber weit verbreitete Sujet des ehrlichen Bauern bzw. Soldaten gegenüber dem moralisch verkommenen Adelsstand bescherte dem in Paris uraufgeführten Werk großen Erfolg und gehörte lange zum Standardrepertoire.
Mit Tonios Arie „Ah! mes amis, quel jour de fête!“ mit gleich neun herausfordernden hohen c besteigt sozusagen jeder Tenor den Mount Everest seines Fachs.
La Fille du régiment♪, G. Donizetti
, am 14.
Yves Abel - Laurent Pelly
Sara Blanch, Sonia Ganassi,
Juan Diego Flórez
Der peruanische Belcanto-Tenor Juan Diego Flórez (*1973) begeisterte sich zunächst für die Volksmusik seines Heimatlandes sowie Rock- und Popmusik, bevor er mit 17 Jahren seinen ersten Musikunterricht am Nationalkonservatorium erhielt. Es folgte ein Stipendiat am Curtis Institute of Music in den USA, wo Flórez auch erste Opernerfahrung sammelte. Seinen internationalen Durchbruch feierte Flórez beim alljährlich im italienischen Pesaro stattfindenden Rossini Festival, als er – anstelle seiner geplanten Nebenrolle – kurzfristig für die Titelpartie des Corradino einsprang. Noch im gleichen Jahr folgte sein sensationelles Debut an der Mailänder Scala unter dem Dirigat Riccardo Mutis. Weltweite Engagements in allen großen Häusern folgten, darunter an der Wiener Staatsoper, der Metropolitan Opera in New York, der Bayerischen Staatsoper, den Salzburger Festspielen, das Festspielhaus in Baden-Baden und die Zürcher Oper.
Mehrere seiner CD-Einspielungen wurden mit dem Echo Klassik prämiert. 2007 wurde Flórez der Orden El Sol del Perú – die höchste peruanische Staatsauszeichnung – verliehen. Seine 2011 gegründete Sinfonía por Perú ermöglicht heute Kindern in 20 Zentren den Zugang zu musikalischer Bildung. Für sein soziales Engagement wurde Floréz in die Riege der Goodwill Ambassadors der UNESCO aufgenommen.
Juan Diego Flórez♪, Paolo Bordogna
Royal Ballet and Opera
I Puritani, V. Bellini
, am 15., Neuproduktion
Riccardo Frizza - Richard Jones
Lisette Oropesa
1983 in New Orleans geboren, zählt Lisette Oropesa zu den gefragtesten (Koloratur-)Sopranistinnen ihrer Generation. Mit ihrem umfangreichen Rollenrepertoire ist sie auf allen großen Bühnen der Welt zu Gast. Die Sopranistin mit kubanischen Wurzeln debütierte an der Metropolitan Opera New York und brillierte dort in den Rollen der Susanna (Le nozze di Figaro), Gilda (Rigoletto) und Nannetta (Falstaff). Nach zahlreichen Gastengagements in den Vereinigten Staaten erobert sie seither auch die europäischen Opernbühnen, vom Teatro Real in Madrid zur Bayerischen Staatsoper in München, von den Festspielbühnen der Arena di Verona bis ins finnische Savonlinna. Viel Beifall hat die Sopranistin auch für ihre brillante Belcanto-Rolle der Lucia in Donizettis Lucia di Lammermoor erhalten, mit der sie unter anderem ihr Hausdebut am Royal Opera House in London gab.
Bei den International Opera Awards 2020 war Lisette Oropesa nominiert in der Kategorie Female Singer.
Lisette Oropesa♪, Marcela Rahal, Francesco Demuro, Ildebrando D’Arcangelo, Blaise Malaba, Andrzej Filonczyk
Royal Ballet and Opera
La Bohème
G. Puccini
Als Giacomo Puccini 1893 Henri Murgers Werk Les scènes de la vie de bohème las, war er sofort von der Frische, Jugend, Leidenschaft, Fröhlichkeit und Liebe mit all ihren Freuden und Leiden angetan. Puccini (1858-1924) erkannte sogleich den idealen Stoff, den die Lektüre für eine Oper bot. Das Libretto verfassten Giuseppe Giacosa und Luigi Illica, die bereits für Manon Lescaut mit dem Komponisten erfolgreich zusammengearbeitet hatten.
Puccini arbeitete in seiner Bohème die Tiefe der Charaktere detailliert aus: Wichtige Momente wurden akribisch verfasst und Text und Musik bilden eine unvergleichliche Einheit. Puccini stimmte die Themen komplett auf das Geschehen ab, in welchem lyrisch-sentimentale mit humorvollen, lebendigen Partien vortrefflich kontrastieren. Da er es auf geniale Weise verstand, genau für die menschliche Stimme zu schreiben, wurden seine Opern, allen voran „La Bohème“, wegen ihrer unvergleichlich schönen Melodien zum großen Erfolg. Berühmte Arien wie „Che gelida manina” oder „Sì. Mi chiamano Mimì” finden sich aufgrund der Intensität der transportierten Gefühle auch auf Opern-Samplern oder sind fester Bestandteil bei konzertanten Opernabenden.
Das bühnenwirksame, 1896 in Turin uraufgeführte Stück mit seinen impressionistischen Zügen um den Dichter Rodolfo und seine geliebte Mimì, die Armut und Elend in ihrer Pariser Mansarde nicht entrinnen können, treibt dem Publikum auch heute noch Tränen der Rührung in die Augen. Puccinis Meisterwerk gehört sicherlich zu den originellsten und zauberhaftesten Opern, die je geschrieben wurden.
La Bohème♪, G. Puccini
, am 16.
Lorenzo Passerini - Richard Jones
Hrachuhí Bassénz, Ruth Iniesta, Stefan Pop, German Enrique Alcantara
Royal Ballet and Opera